Praktische Erfahrungen und theoretische Überlegungen zum museumspädagogischen Projekt „Museum hautnah“


Kunst erleben im Lehmbruck Museum
SS 2020

Studierende

Jana Lepple


Projektbetreuung

Prof. Dr. Matthias Winzen


Studiengänge

Master Museumspädagogik


Richtung

Museumspädagogik


Projekt Art

Master

Jana Lepple: Praktische Erfahrungen und theoretische Überlegungen zum museumspädagogischen Projekt „Museum hautnah“ , Master Museumspädagogik 2020

Die Entwicklung und Durchführung des kunstvermittelnden Projektes Museum hautnah für Erwachsene mit Behinderung erfolgte im Sommer des Jahres 2017 am Lehmbruck Museum in Duisburg. Die Realisierung wurde phasenweisen in enger Abstimmung mit der Bildungsabteilung des Museums umgesetzt. Hierbei wurde die Zielgruppe der Erwachsenen mit Behinderung gemeinsam identifiziert und die mögliche Umsetzung besprochen, dass die beiderseitigen Interessen bedient werden konnten.

Aufbauend auf das Schaffen und die Werke des Künstlers Wilhelm Lehmbruck und der Architektur des Museums wurden entsprechende Schwerpunkte bei der Wahl von Themen gelegt, die unter anderem auf der Frage „Was ist Skulptur“ als Thema für die Vermittlung lag. Grundsätzliches Ziel war es, das Haus mit seiner besonderen Architektur, die Sammlung und Wechselausstellungen gezielt aufzugreifen und in das Vermittlungsangebot einfließen zu lassen, sodass den Teilnehmer*innen ein rundes geschlossenes Bild des Ortes und der dort stattfindenden Vermittlung gegeben werden konnte. Das darüber hinaus gesetzte Ziel war die Schaffung eines Zugangs für Erwachsene mit Behinderung in das Museum und die Auseinandersetzung mit den Kunstwerken, der Gruppe, den Räumlichkeiten und letzten Endes der Auseinandersetzung mit sich selbst und der Überwindung von persönlichen Grenzen der Teilnehmer*innen und der eigenen selbstständigen Weiterentwicklung.

Die Wahl der Methoden für die Kunstvermittlung orientierte sich selbstverständlich an den ausgestellten Kunstwerken als auch am Umsetzungsgrad der Methode für Erwachsene mit Behinderung. Letzteres war von gewichtiger Bedeutung, so dass Methoden zur Anwendung kamen, die auf einfache Sprache oder auf einfache körperliche Betätigung setzten, um sich mit der Kunst auseinander zu setzen oder auch um sich in diese hineinzuversetzen. Zumeist gelang eine erfolgreiche Vermittlung auf Basis der zugeschnittenen Methoden.

Aufgrund der in diesem Projekt gemachten Erfahrungen kann festgehalten werden, dass ein Format wie Museum hautnah und die spezifische Zielgruppe der Erwachsenen mit Behinderung für andere Museum adaptierbar ist sowie die methodischen Ansätze auch umsetzbar sind, unter Berücksichtigung von notwendigen Anpassungen auf die in den Museen gegebenen Kunstwerke. Institutionen für Menschen mit Behinderungen sind schnell begeistert von kulturellen Angeboten, da hier dieses Feld noch wenig Aufmerksamkeit bisher geschenkt wurde. Daneben eröffnet es den Museen eine weitere Zielgruppe, die die Museen als Ort der kulturellen Begegnung wahrnehmen und die nach Überwinden von Bedenken und Ängsten an diesem Ort zusammenfindet und im Museum ein Gemeinschaftsgefühl entwickeln kann.

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