Kunst und Experiment

Kunstpädagogischer Tag 2023


Eine gemeinsame Veranstaltung des BDK-Fachverbands für Kunstpädagogik im Saarland, des Landesinstituts für Pädagogik und Medien LPM und der Hochschule der Bildenden Künste Saar HBKsaar für Kunstlehrerinnen und Kunstlehrer, Referendarinnen und Referendare und Studierende.

Verlauf

  • 8:45 Eintreffen in der Hochschule der Bildenden Künste Saar
  • 9:00 Begrüßung / Organisatorisches
  • 9:15 Kunst als Spiel mit dem Zufall (Matthias Winzen / Vortrag)
  • 9:45 Kaffeepause
  • 10:00 aktuelle Ausstellungen und museumspädagogische Angebote
  • 10:30 Workshops (Block 1)
  • 12:30 Mittagspause (Fingerfood im Foyer)
  • 13:15 Workshops (Block 2)
  • 16:00 Ende der Veranstaltung

 

Anmeldung unter https://www.lpm-saarland.de.
Bitte beachten: Wählen Sie in der Veranstaltungssuche das Fach Bildende Kunst aus. Die Veranstaltung hat die Nummer A14.173-0523

 

VORTRAG
Prof. Dr. Matthias Winzen

Kunst als Spiel mit dem Zufall – zum Unterschied von Kunst und Spiel

 "Der Mensch spielt nur, wo er in voller Bedeutung des Wortes Mensch ist, und er ist nur da ganz Mensch, wo er spielt." – Schillers berühmter Idealisierung des Spiels von 1795 steht heute die Instrumentalisierung als wirtschaftswissenschaftliche Spieltheorie oder als verhaltenslenkende Gamification des Alltags gegenüber. In der Pädagogik besteht oft die Vermutung fort, dass Spiel und Kunst, dass kindliche und künstlerische Kreativität im Grunde wesensgleich seien. Der Vortrag geht der Frage nach, wie einerseits Spielende und andererseits Künstler mit Zufall umgehen. Inwiefern wird im Verlauf des Spielens aus der Überraschung des Zufalls etwas anders gemacht als im Verlauf eines künstlerischen Arbeitsprozesses?

Prof. Dr. Matthias Winzen vertritt das Lehrgebiet Kunstgeschichte und Kunsttheorie and der HBKsaar. Seine Forschung und seine Lehre gelten den Bildwissenschaften, die vom konkreten, einzelnen Kunstwerk ausgehen und es als reichhaltige, dissidente Kulturtechnik von diskurstheoretischen, sozialgrammatischen und neo-moralischen Inanspruchnahmen differenzieren. Er leitet die Masterstudiengänge "Kuratieren" und "Museumspädagogik" und bildet Lehramtsstudierende im Theoriebereich aus.

 
WORKSHOP 1
Tine Voecks

Zeichnung als Dialog

Zeichnung ist beweglich: zwischen Experiment, Dokumentation, Zufall und Konzept. Sie ist einsatzbereit: als Tool zur Raumsensibilisierung und als Anlass zum Dialog.

Ein Experiment startet nicht bei Null. Im Workshop nehmen wir den gegebenen Raum als Anlass für zeichnerische Dialoge in und auf unterschiedlichen Formaten. Wechselseitiges Interesse lenkt unsere Linien und bereichert die Blätter. Konkrete Beispiele zeitgenössischer Zeichner*innen fließen impulsgebend mit ein. Ein Zeichen-Spaziergang trägt schließlich weiteres Linienmaterial bei. Am Ende entsteht ein künstlerisches Heft als Grundlage für Fortsetzungen im eigenen Kunstunterricht. Der Workshop öffnet Raum für Fragen nach der Anwendbarkeit im schulischen Kontext. Gerne können Beispiele und Impulse aus der eigenen Unterrichtspraxis ausgetauscht werden.

Teilnehmer*innenzahl: Max. 16. Material wird gestellt. Gerne kann aber eigenes Zeichenmaterial (Farbholzstifte, Bleistifte, Fineliner, Pinsel + ein Stift mit dem Sie gerne schreiben und/oder ein Tablet) mitgebracht werden.

Tine Voecks ist Künstlerin, Pädagogin und Kunstvermittlerin. In ihrer Arbeit entwickelt sie dialogische Formate für Studierende, Schüler*innen und Partizipierende: Gemeinsame Orts- und Raumerkundungen, interaktive Gesprächsformate und Zeichenlabore.

 

WORKSHOP 2
Ingo Wendt / Karen Fritz

LightLab – Lichtkunst im Kunstunterricht

Licht im Kontext von Kunst umfasst eine große Bandbreite an Medien, Herangehensweisen, Konzepten und künstlerischen Verfahren (Licht und Projektion, Licht und Malerei, natürliche Lichtquellen, Licht und digitale Medien, usw.). Licht ist essentieller Bestandteil unseres Lebens und bestimmt unsere Wahrnehmung. Licht in der Kunst legt phänomenologische Prozesse offen, stellt gewohnte Erfahrungen infrage, beschreitet inhaltlich, phänomenologisch und medial/technisch ungewohnte Felder. Dies geht mit einer neugierig-forschenden künstlerischen Haltung einher sowie der Nähe zu Technik und Wissenschaft.

Im Workshop „LightLab“ stellen wir angeleitete Experimente und Aufbauten vor Ort vor, mit denen die Kursteilnehmer*innen selbst künstlerisch zum Thema Licht forschen. Dabei verwenden wir alltägliche Techniken und Materialien, sodass die Experimente für den Kunstunterricht genutzt werden können und behandeln die Frage nach möglichen konkreten Ergebnissen.  Wir geben einen Überblick über die physikalischen Eigenschaften/Arten von Licht und wie diese mit unterschiedlichen Gestaltungsmitteln in unterschiedlichen medialen Formen genutzt werden können. Entdeckungen und offene Ergebnisse sind erwünscht. Die praktische Umsetzung für den Schulalltag wird mit konzipiert, wir freuen uns über gemeinsame Diskussionen und Denkansätze.

Karen Fritz (Studium der Kunsterziehung und Freien Kunst an der HBKsaar) lebt und arbeitet als freiberufliche Künstlerin in Köln und forscht künstlerisch zu Technik, Mensch, Natur und Landschaft. Seit 2021 hat sie einen Lehrauftrag in der Vorlesungsreihe "Licht als künstlerisches Material" (Prof. Daniel Hausig). Zusammen mit Kolleg*innen führt sie Lichtkurse am Kunstmuseum Celle durch.

Ingo Wendt ist diplomiert in Industriedesign und Freier Kunst. Als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der HBKsaar leitet er das dortige Lichtlabor. Als freischaffender Künstler baut er am liebsten kinetische Projektionsskulpturen und hält die Fahne hoch für die analoge Welt.

 

WORKSHOP 3
Florian Luxenburger

Cyanotypie

Das Verfahren der Cyanotypie ist eines der ältesten fotografischen Verfahren. Es wurde 1839 von John Herschel entwickelt und von Anna Atkins - eine der ersten Fotografinnen - angewandt. Als Ergebnis entstehen blaue Negativbilder. Das Verfahren eignet sich sowohl für Anfänger als Einstieg in die analoge Welt der Fotografie, als auch für Fortgeschrittene als experimentelle Erweiterung des fotografischen Horizonts. Der relativ einfache Herstellungsprozess und die reizvollen und überraschenden Ergebnisse machen das Verfahren auch für den Kunstunterricht attraktiv.

Florian Luxenburger ist Diplomdesigner und selbstständiger Designer und Fotograf. Seit September 2021 ist er künstlerischer Leiter des Fotoateliers an der HBKsaar.

 
WORKSHOP 4
Claudia Vogel

Experimentelle Malerei 

Malerei wird oft mit einem Keilrahmen und einer Leinwand in Verbindung gebracht, auf der mit einem Pinsel oder einem Spachtel Farbe aufgetragen wird. Jedoch werden in der Kunst längst auch verschiedene andere Techniken und Malwerkzeuge benutzt, um Bilder herzustellen.
So können Alltagsgegenstände als Pinsel dienen und die Farbe selbst wird zum eigentlichen Bildmotiv. Über ein freies und unvoreingenommenes Arbeiten an und mit Farbe soll beobachtet, entdeckt und zu unvorhergesehenen Bildergebnissen gefunden werden. Dabei steht das experimentelle Arbeiten im Vordergrund. Während des Workshops werden verschiedene Techniken und Farbübungen auf Papier angeboten, die von jedem/jeder Teilnehmenden individuell genutzt und als Anlass für eigene Bildmotive und als Settings für den Kunstunterricht dienen können.

Die Künstlerin Claudia Vogel hat 2001–2006 Freie Kunst an der HBKsaar bei Prof. Sigurd Rompza studiert und 2003 ein Gastsemester an der Kunstakademie in Düsseldorf bei Prof. Helmut Federle absolviert. Seit 2006 ist Claudia Vogel als freiberufliche Mitarbeiterin im Saarlandmuseum tätig. Seit 2010 ist sie Dozentin für Malerei an der Abendschule der HBKsaar und seit August 2019 Künstlerische Leiterin der Abendschule der HBKsaar. 2011 erhielt sie das Förderstipendium der Stadt Saarbrücken. Claudia Vogel lebt und arbeitet in Saarbrücken und ist in Einzel- und Gruppenausstellungen vertreten.

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